Der Cocker Spaniel war lange Zeit aus unserem Straßenbild verschwunden. Heute findet man diesen temperamentvollen, anhänglichen aber auch häufig sehr eigenwilligen Haushund vielerorts wieder in Familien. Er ist ein recht robuster Hund, der sowohl große Hitze als auch Kälte vertragen kann und sich den meisten Umständen perfekt anpasst.
Geschichte und Herkunft
Spaniels waren bereits lange vor der Hunderasseneinordnung des Cocker Spaniels bekannt, und man nimmt an, dass der Cocker Spaniel zu den ältesten Spanielrassen weltweit zählt Auch wird mancherorts behauptet, dass der als englischer Hund geltende Cocker Spaniel seinen Ursprung in Spanien habe. Es gibt Aufzeichnungen, die besagen, dass er bereits im 14. Jahrhundert existierte. Die Geschichte des Cocker Spaniels als eigenständige Hunderasse jedoch begann Ende 1800, als der britische Kennel Club den Cocker Spaniel als solchen anerkannte. Zuvor war er auch als „Cocking Spaniel“ oder schlicht als „Cocker“ bekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Cocker Spaniel Club gegründet. In den 30er Jahren zählte der Cocker Spaniel zu den beliebtesten Hunderassen in Großbritannien. Der American Cocker Spaniel geht aus dem Englischen Cocker Spaniel hervor. Er wurde mit einem üppigeren Haarkleid sowie mit geringerer Größe gezüchtet. 1943 wurde er vom amerikanischen und 1946 vom englischen Kennel Club als eigene Hunderasse anerkannt. Wegen einer anglo-amerikanischen Herkunft könnten auch englische oder amerikanische Hundenamen für den Cocker Spaniel passend sein.
Erscheinungsbild
Cocker Spaniel gehören zu einer von der FCI anerkannten Hunderassen. Sie zählen zur Gruppe 8: Apportier-, Stöber- und Wasserhunde. Es handelt sich hierbei um einen kompakten, kräftigen Hund mit geradem Rücken. Hauptmerkmale sind seine langen, tief angesetzten sowie herunterhängenden Ohren und sein treuer, manchmal auch stolzer Blick aus großen dunklen Augen. Er hat ferner eine große Nase sowie eine eckige Schnauze. Die Pfoten sind dick gepolstert. Das Haarkleid des Cocker Spaniels ist seidig weich, glatt oder gewellt sowie sehr dick. Während das Fell an den Ohren, am Bauch, an der Brust, den Beinen und am Schwanz lang ist, ist es am Kopf kurz. Die Fellfarbe ist sehr unterschiedlich, sie kann sowohl uni als auch mehrfarbig sein. Es gibt den Cocker Spaniel in schwarz, rot oder braun, in schwarz-weiß, braun-weiß sowie orange-weiß, in braun-, blau- und orangeschimmel aber auch in tricolor. Der Cocker Spaniel hat eine Widerristhöhe von 38-41cm sowie ein Gewicht von idealerweise 12-15kg. Er kann 13-15 Jahre alt werden.
Charakter und Wesen
Cocker Spaniel sind Jagdhunde und haben somit ein aktives und stets wachsames Wesen. Sie sind temperamentvoll – ja beinahe quirlig -, fröhlich, anhänglich und sehr sensibel. Im Prinzip sind sie gehorsam, allerdings muss man feststellen, dass sie zuweilen auch sehr eigensinnig sein können, was man in erster Linie den roten Cockern nachsagt. Ein Cocker Spaniel bellt sehr gerne und viel und ist ständig in Aktion. Seine Rute ist permanent in Bewegung. Der Cocker Spaniel ein schneller Apportierhund, der eine enorme Ausdauer an den Tag legt. Da er ein guter und leidenschaftlicher Fährtensucher ist, kann es schon mal vorkommen, dass er beim Spazierengehen abhaut, wenn er nicht an der Leine geführt wird. Weder unwegsames Gelände noch undurchdringbares Dickicht schrecken ihn dabei ab. Im Prinzip ist er ein furchtloser Hund. Cocker Spaniel sind sehr gut als Spür-, Jagd- und Apportierhunde für vorrangig Geflügel und Niederwild aber auch als Familienhunde zu halten. Sie benötigen regelmäßige und ausgiebige Beschäftigung, um fit zu bleiben. Hundesportarten, die ihre Fähigkeiten zum Fährtensuchen unterstützen, ergänzen das perfekte Zusammenspiel zwischen Besitzer und Hund. Die Hunderasse ist mit anderen Hunden gut verträglich und liebt Wasser. Allerdings neigen Cocker Spaniel zur Gefräßigkeit und somit zum Übergewicht. Für seinen Besitzer bedeutet das, dass er auf ein ausgewogenes Hundefutter sowie sorgfältigen Umgang mit Leckerli achten sollte. Seine Bellfreudigkeit bringt Probleme beim Halten in Mietwohnungen mit sich. Die empfindlichen Zonen des Cockers sind seine lang herabhängenden Ohren.
Auslauf und Pflege
Der aktive Cocker Spaniel benötigt sehr viel Bewegung im Freien sowie genügend geistige Beschäftigung. Lässt man ihn schwimmen und apportieren, so hat man einen völlig glücklichen Hund. Allerdings sollte man beachten, dass der Cocker Spaniel ein Jagdhund ist, der gerne Spuren verfolgt und somit öfters mal abhauen kann.
Anders als es den Anschein hat, verlangt das Fell des Hundes keinen enormen Arbeitsaufwand bei der Pflege. Man sollte ihn aber regelmäßig, einmal pro Woche, liebevoll bürsten. Hierbei ist zu beachten, dass das Fell zu Verfilzungen neigt, und der Hund dann das Bürsten nicht immer als angenehm empfindet. Daher wäre es besser, nach Spaziergängen im Wald und durch Wiesen sofort ausgiebige Fellpflege zu betreiben. Wer mag, kann seinen Cocker Spaniel auch trimmen lassen, um überschüssige Haare an bestimmten Stellen zu kürzen. Besonderes Augenmerk sollte man auf die Ohren legen. Sie hängen häufiger im Hundefutter sowie im Wasser, was zu Verfilzungen führen kann. Eine sanfte Pflege mit der entsprechenden Bürste ist angebracht. Ferner neigt die Hunderasse zu Ohrenentzündungen. Eine regelmäßige, sanfte Reinigung der äußeren Ohrmuschel mit einem weichen Tuch sowie das Einträufeln einer speziellen Reinigungslösung wäre zu empfehlen. Ebenso empfindlich sind die Pfoten des Cocker Spaniels. Dies macht sich besonders im Winter bemerkbar, wenn Streusalz und Splitt zwischen den Zehen reiben. Auch störende Eisklumpen sollten von den Ballen entfernt werden.